Diese sehr generelle Frage stelle ich mir schon länger, aber vielleicht lässt sich ja durch verschiedene Faktoren und Ansichtsweisen ein grober Wert als Kalkulation ermitteln.
Wie viel darf ein Portaleintrag im Tourismussektor kosten?

Was ist eigentlich ein Portal?


Der Ausdruck Portal (lateinisch porta ‚Pforte‘) bezeichnet in der Informatik ein Anwendungssystem, das sich durch die Integration von Anwendungen, Prozessen und Diensten auszeichnet. Ein Portal stellt seinem Benutzer verschiedene Funktionen zur Verfügung, wie beispielsweise ...
... die Suche und die Präsentation von Informationen.


Im Tourismus-Sektor gibt es auch in Südtirol eine Reihe von speziellen "Tourismusportalen". Als Hotel kann man sich einkaufen und wird je nach Portal in regionalen oder thematsichen Listen präsentiert. Um die Botschaft und das Kernthema (in diesem Fall "Urlaub in Südtirol") zu vermitteln findet man zusätzlich zu den Hotels, mehr oder weniger sinnvolle Inhalte in Form von Ortsbeschreibungen, Veranstaltungen, Ausflugszielen, usw. vor.

Wie kann ich nun als Hotelier "Gut & Schlecht" unterscheiden?


Diese Frage haben sich auch @StephanW und @sZbou gestellt und ein Tool Namens Destinationindex (aktuell Beta-Phase) für Südtirol an den Start gebracht. Das Tool prüft Rankings für Keywords bei Google, teilt diese Suchwörter aber nicht nur nach Suchintention (navigational, transactional) sondern auch nach der jeweiligen Unterregion (wie etwa Meran, Pustertal oder Südtirol Süden) in Südtirol ein.
Möchte der Südtiroler Hotelier nun also mit seinem Hotel am Portal X teilnehmen, kann er die Domain des Portals im Tool eintragen und es wird aufgelistet in welcher Region Südtirols die besonderen Stärken dieses Portals liegen. Das Ranking im Destinationindex zeigt somit auf, welche Portale für "Südtirol" die größte Reichweite bei organischen Suchanfragen im Google-Index haben.

Aktuell sieht diese Liste so aus:
Destinationindex

Ich habe somit schon mal eine Liste mit potentiellen Portalen, leider kann ich damit die anfängliche Frage "Wie viel darf ein Portaleintrag kosten?" immer noch nicht beantworten!

Welche Faktoren beeinflussen den Traffic, den mir ein Portal bringen kann?


Einen großen Anteil am Traffic eines Portals hat sicher die Google-Suche. Wesentlich ist dabei die Vielfalt der Keywords und natürlich die Positionen in den SERP. Kurz die Sichtbarkeit in Google!
Natürlich muß man bedenken, das ein Webportal seine Besucher nicht ausschliesslich über die normale Google-Suche erzielt! Aber dennoch wird das oberste Ziel jedes Portalbetreibers sind möglichst viele Besucher über diesen Kanal zu bekommen da er langfristig kostenlos ist (wenn man mal das Schreiben der Texte und die Arbeit für Optimierung vernachlässigt).

Welcher Anteil des Traffics kommt aber beim einzelnen Hotel an?


Um diese Frage beantworten zu können müssen mehrere Faktoren betrachtet werden:

  1. Die Menge an Teilnehmern:
    Je mehr Hotels aufgelistet werden, desto geringer ist der theoretische Besucherstrom für jede einzelne Unterkunft. Da sich der Traffic über die Google-Suche ab einer gewissen Größenordnung nur mehr schwer steigern lässt, hat man mit einem Portal, welches sich auf eine bestimmte Anzahl an Teilnehmern begrenzt, mehr Sicherheit und bessere Aussichten für die Zukunft.
     
  2. Qualität des Besucherstroms:
    Gerade dieser Punkt ist nicht ganz einfach zu (v)ermitteln. Aber bei der Suche nach den gerechtfertigten Kosten eines Portales sicher sehr wesentlich! Es kommt nämlich nicht nur auf die Menge an Besucher an, sondern auch auf die "Erwartung" mit der jemand auf dem Portal gelandet ist. Themenportale die es schaffen, weniger aber dafür qualifizierte Besucher zu erreichen, leiten an die teilnehmenden Hotels Besucher mit höherer Qualität weiter.
    "Höher" bedeutet in diesem Zusammenhang "passender" - wenn es ein Portal schafft den Besucher (wanderbegeistert) bereits vorab für mein gelistetes "Wanderhotel" zu qualifizieren, dann steigt die Chance auf eine Buchung enorm.
     
  3. Darstellung und Sichtbarkeit der Hotels im Portal:
    Je häufiger ein Hotel auch außerhalb von Themen- oder Regionenlisten auftaucht, desto mehr Besucher sind wahrscheinlich. Zu beachten sind hier auch "Sonderplatzierungen", die natürlich zusätzliche Kosten haben, aber auch die Sichtbarkeit wesentlich steigern können!

Portalmarketing "Anno 2009*"

* zufällig Jahreszahl, allerdings bewusst vor dem 1. Pengiun Update (April 2012) gewählt

Damals herrschte eine Art "Goldgräberstimmung" und neue Portale schossen im Monatsrythmus aus dem Boden. Viele hatten Gemeinsamkeiten: Keyword-Domain, Link-Strategien die Google mittlerweile zu Recht bestraft, mehr als dürftige Texte, usw.
Doch dann kam Googel mit dem 1.Penguin und es wurde sehr stumm um viele dieser Portale - Leider meist so stumm, das auch die langjähringen Teilnehmer bis auf die jährliche Rechnung nichts mehr gehört haben. Viele haben erst viel später erfahren das es ein "Google-Update" gab...

Portalmarketing "Anno 2013*"

* bewusst gewählte Jahreszahl, weil sich die Spreu vom Weizen getrennt hat

Wer heute mit seinem Hotel auf Portale setzt sollte genau wissen, wie das jeweilige Portal aufgestellt ist!
Meiner Meinung nach ist es daher von Seiten der Portalbetreiber sehr wichtig "möglichst transparent" zu sein und den Kunden in die eigenen Pläne & Entwicklungen für die Zukunft einzubinden.
Das Gute: Diese Betreiber gibt es auch in Südtirol - Leider aber eben auch jene, die nur nach der jährlichen Verlängerung lechtzen und nebenher versuchen die Karre mit "Linkabbau" wieder aus dem Mist zu ziehen - Innovation = Fehlanzeige

Ein kritischer Blick, ein gezieltes Nachfragen aber auch Tools wie der Destintaionindex helfen dabei diese notwendige Transparenz zu erreichen - Denn einer Hochglazbroschüren mit geschönten Zahlen und Werbeversprechen sollten sie Anno 2014 definitiv nicht mehr trauen! Fakten, Fakten, Fakten

Frei nach dem Motto:


Vertauen ist gut - 3 Monate testen, ist besser

Wie sieht es aber nun mit den Kosten aus?


Ein Portal sollte sich nachweislich auf die Buchungssituation meines Hotels auswirken! Es muss aber mindestens ein CPC erreicht werden, der in Google AdWords noch als verträglich eingestuft werden kann.

Portal A bringt mir 2.500 Besucher im Jahr und kostet € 500. Ich komme somit auf einen sehr guten CPC von 0,20 € der mit AdWords nur schwer zu erreichen wäre.
Portal B kostet mich € 3.000 im Jahr und bringt mir 2.500 Besucher. Ich komme damit auf einen CPC von 1,20 € - mit AdWords einen wesentlich niedrigeren CPC zu erzielen ist machbar.

Hier gilt es nun nur noch einen Faktor für Qualität zu berücksichtigen. Haben die Besucher von Portal B häufiger oder besser gebucht als bei Portal A? Wenn nicht wissen Sie was zu tun ist.

Leider habe ich diese Zahlen erst wenn ich min. ein Jahr dabei bin!
Dann aber sollte man konsequent handeln.

Portale sind meist Jahreseinträge und tendieren auch dazu, für buchungsstarken Zeiträume (Hochsaisonen) die meisten Anfragen zu generieren - das sind jene Zeiten an denen die meisten Hotels aber ohnehin schon gut gebucht sind!

Mein Fazit


Es gibt für "Urlaub in Südtirol" viele gute Portale aber eben auch viele schlechte, auf die verzichtet werden kann. Fühlen sie den Portalbetreibern ruhig etwas auf den Zahn. Der Seriöse wird ein offenes Ohr für Sie haben, die Anderen sind Sie damit meistens los.

Fragen wie:

  • Wie viel Traffic bekommt Ihr Portal über Suchmaschinen?
  • Wurde Ihr Portal von Google-Updates getroffen? Wenn JA - Was wurde unternommen? Wenn NEIN - Warum nicht?
  • Kann man Ihr Portal 3 Monate testen, gerne auch zu vergünstigtem Tarif?
  • Ist die Anzahl der Teilnehmer begrenzt? Auch in Bezug auf den eigenen Ort - Keiner möchte 10 Betriebe der eigenen Kategorie aus dem eigenen Ort auf einem Portal haben
  • ...
bringen Klarheit und fördern die Transparenz.
Auch für Portalbetreiber gilt - Wer langfristig denkt möchte möglichst viele Betriebe zufrieden stellen und die Arbeit am Portal (Contentmarketing - SEO - PR) sollte nie zur Ruhe kommen. Alle anderen wollen nur schnell, möglichst viel Geld verdienen und werden wahrscheinlich von den nächsten Google-Updates "unsichtbar" gemacht.

Dieser Beitrag soll daher auch ein bisschen dazu beitragen, das ein Hotelier in Zukunft selber in der Lage ist, die "Unsichtbaren" zu erkennen und sein Onlinemarketing-Budget somit in andere, effizientere Kanäle investieren kann!

Wie viel darf ein Portaleintrag im Tourismussektor kosten?

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